Von der Idee zum Strickpullover

Von der Idee zum Strickpullover

 

Wenn wir ein Kleidungsstück anprobieren, in den Spiegel schauen und finden, «Das passt!», bilden Schnitt, Material und Farbe eine scheinbar natürliche Einheit, eine Kombination, die genau so richtig ist und nicht anders hätte sein können. 
So unterschiedlich unsere Körper, Farbpräferenzen und Materialwünsche sind: Wir alle möchten uns in einem Kleidungsstück wohl fühlen, es unbekümmert tragen, sagen können: «Das passt!». Ein Kleidungsstück zu designen und herzustellen, das dieses Gefühl in dir weckt, ist unser Ziel.

Wie viel Arbeit steckt in meinem Strickpullover?

Beim Entwerfen eines Looks und beim Entwickeln eines Schnitts, orientieren wir uns nicht einzig an den Körpern und Bedürfnissen der zukünftigen Träger*innen sondern auch am Material, aus dem die Kleidung hergestellt werden soll. In unserem Fall: Strickpullover aus Biobaumwolle.

Die Strickart und die Faser, die für ein Modell gewählt werden, prägen den Stil des Kleidungsstücks. Damit ist nicht nur die Optik gemeint, sondern auch das Verhalten des Stricks: Ist der Pullover dehnbar, formstabil, schwer? Wie verhält er sich beim Tragen und wie zieht er sich beim Waschen zusammen?
Nachdem wir unsere Vorstellung davon, wie unsere Pullover aussehen und sich anfühlen sollen, in Form von Schnittmustern und Zeichnungen zu Papier gebrachten haben, übersetzt Dennis, der Stricktechniker, bei der Musterung unsere Skizzen mit dem Biobaumwollgarn in die «reale, haptische Welt». Dabei kann auch überprüft werden, ob Farbwahl und Strickart zusammen funktionieren oder ob die Muster zu unruhig oder zu zurückhaltend sind.

In einem weiteren Schritt wird ein Prototyp angefertigt, ein erster Pullover, der getragen und getestet werden kann. Naturfasern wie Biobaumwolle verhalten sich nicht immer gleich. Unsere Pullover werden vor ihrer Konfektionierung vorgewaschen, trotzdem «leben» sie, das heisst, sie werden beim Tragen etwas weiter und beim Waschen wieder etwas kleiner. Auch dieser Spielraum gilt es beim Schnittmuster zu berücksichtigen und eine Passform zu wählen, die dieser Eigenschaft von Naturfasern Rechnung trägt. Vielleicht muss der Schnitt angepasst werden, weil beim Gewicht des Stricks die Ärmel zu lang sind oder der Körper zu weit. Möglicherweise müssen die Maschen enger gestrickt oder der Ausschnitt vergrössert werden, damit der Tragekomfort höher wird und der Pullover dem angedachten Look näherkommt. Manchmal sind mehrere Versuche nötig, hin und wieder ist bereits der erste Prototyp ein Treffer.
 

lokal – Schweizer Handwerkskunst

Das Experimentieren und Ausprobieren – immer mit dem Ziel, ein einzigartiges und qualitativ hochwertiges Stück zu kreieren – wird durch die geografische Nähe, das grosse Engagement und die Flexibilität der beteiligten Firmen möglich gemacht. In der Schweiz gibt es wertvolles, aber bedrohtes Wissen auf kleinem geografischem Raum: Während Dennis Bornet in einer der letzten Strickereien der Schweiz mit seinem umfassenden und selten gewordenen Knowhow die grossen Strickmaschinen bedient und mit grosser Leidenschaft am Strick feilt, wird nur dreissig Minuten entfernt in der familienbetriebenen Färberei Probst das Biobaumwollgarn gefärbt. Am Ende des mehrere Monate dauernden Prozesses stehen einzigartige, in der Schweiz hergestellte Strickpullover:

Designt wurden die Pullover in Basel.
Die GOTS-zertifizierte Biobaumwolle stammt von der in der vierten Generation geführten Spinnerei Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH + Co. KG aus Deutschland.
Gefärbt wurde das Garn in der familiengeführten Färberei Probst im Kanton Bern.
Gestrickt wurde der Pullover in der Textil AG, einer der letzten Strickereien der Schweiz.
Die Pullover «Arosa» und «Gottardo» sind jeweils auf 15 Stück limitiert.
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